ABSTRAKTION UND PERFEKTION STELLEN BEI NATASCHA SCHMITTEN (*1986) NICHT ETWA GEGENSÄTZE DAR, SONDERN BILDEN EINE GEMEINSAME KONSTANTE, DIE AUCH IHRE AKTUELLE AUSSTELLUNG „GHOST“ AUSZEICHNET. DER BETRACHTER WIRD VON PERSPEKTIVISCH WECHSELNDEN FARBNUANCEN ANGEZOGEN, NÄHERT SICH NEUGIERIG DER ANGEDEUTETEN FIGURATION UND STEHT SCHLIESSLICH VOR DEN WERKEN OHNE DASS JEMALS WIRKLICH KLAR WIRD WORUM ES SICH BEI DER GLEICHWOHL AUFFÄLLIG WIE DEZENT SCHEINENDEN MALEREI GENAU HANDELT. DIESE FRAGE FÄLLT JEDOCH NICHT INS GEWICHT, DENN DIE URSACHE EINER KREATION WEICHT IN DEN HINTERGRUND, SOBALD DAS ERGEBNIS NICHT ANGEZWEIFELT WIRD, SONDERN FÜR SICH SELBST EINE DASEINSBERECHTIGUNG DARSTELLT. FRAGT MAN NUN DOCH NACH DER GESCHICHTE, DIE DIE MEISTERSCHÜLERIN DER DÜSSELDORFER KUNSTAKADEMIE HINTER DEN MITEINANDER VERWOBENEN FARBEN VERBIRGT, WUNDERT ES NICHT, DASS ES SICH BEI DER GRUNDLAGE DER ZU SEHENDEN WERKE TEILS UM VERGRÖSSERTE AUSSCHNITTE ALTER MEISTERWERKE WIE VON SANDRO BOTICELLI HANDELT. DIESE VERWISCHUNG ZEITLICHER UND KUNSTHISTORICHER GRENZEN ZIEHT SICH DURCH DEN GESAMTEN ENTSTEHUNGSPROZESS, IN DEM IN EINEM KLASSISCHEN LEINWANDRAHMEN AUF EINER FEINEN NYLON-BESCHICHTUNG ZUERST EINE GRUNDLEGENDE EINFÄRBUNG UND DANN DIE EIGENTLICHE MALEREI STATTFINDET. SO ERGEBEN TUSCHE UND ÖLFARBE, AUFGETRAGEN IN VERSCHIEDENEN SCHICHTEN, WERKE GROSSER INTENSITÄT, DIE ZUGLEICH DEZENT UND IN SICH GEKEHRT VERWEILEN.
– MARCO ALBER, KÖLN
AKTUELL ZU SEHEN IN DER SETAREH GALLERY, DÜSSELDORF (03.09.16 – 22.10.16)
WERKSANSICHTEN © SETAREH GALLERY
AUSSTELLUNGSANSICHTEN © IVO FABER